1976 wurde der Ferrari 512 BB auf dem Autosalon in Paris als reinrassiger Strassensportwagen vorgestellt. Der 512 Berlinetta Boxer war der Nachfolger des 365 GT/4 Berlinetta Boxer. Es war an Stelle des 4,4 Liter-Zwölfzylinder-Frontmotors nun der Zwölfzylinder-Motor als Mittelmotor gesetzt und auf 5 Liter Hubraum vergrößert. Der Motor war kein Boxermotor, sondern ein V-Motor mit 180° Bankwinkel und ähnelte den Dreiliter-Rennmotoren, die in der Formel 1 zum Einsatz kamen. Er unterschied sich äußerlich zum 365 GT/4 durch 4 runde Rückleuchten und 4 Auspuffendrohre, ein breiteres Heck und breitere Bereifung, eine neue Motorhaube und NACA-Lufteinlässe vor den Hinterrädern. Aufgrund der 1981 verschärften Abgasnormen in den USA, wurden die Vergaser durch eine mechanische Einspritzanlage (Bosch K-Jetronic) ersetzt. Der Name wurde folgerichtig mit einem „i“ für iniezione auf 512 BBi ergänzt. Ein moderates Facelift mit Luftauslassgittern in Wagenfarbe an der Fronthaube, breiteren Reifen, neuen Nebelrückleuchten und einem schmaleren Frontgrill ließ rassigen Sportwagen moderner wirken. Der 512 BBi wurde in 1984 durch den Ferrari 512 mit dem wohlklingenden Beinamen „Testarossa“ ersetzt.
Dieser Ferrari 512 BBi wurde in 1982 an seinen ersten Besitzer im sonnigen Italien geliefert und verblieb bis etwa 1992 in Italien. Danach wurde der Sportwagen in die USA, nach New Jersey verkauft. Er blieb bei seinem nächsten Besitzer die folgenden 25 Jahre. In 2010 wurde der Motor einer kompletten Revision unterzogen, wie eine vorhandene Bilderserie eindrucksvoll belegt. In 2017 wurde der Wagen auf Salvatore Nolfo, einen italienisch stämmigen Ferrari Liebhaber, ebenfalls in New Jersey lebend, zugelassen. Ende 2017 erwarben wir den Wagen und holten ihn nach Deutschland. Erleben Sie mit diesem Wagen ein Stück italienische Automobilgeschichte. Die im Laufe der Jahre angesetzte Patina verleiht ihm eine ungeheure Ausstrahlung und lässt gerade dadurch so manches Ferraristi-Herz höher schlagen.
